Corona Fußabdruck

Wie wir alle wissen, stellt das Eingreifen des Staates in wirtschaftliche Affären nicht nur eine Verletzung der freien Marktwirtschaft dar, sondern ist darüber hinaus auch physikalisch und logisch undenkbar. Es wäre eine Verletzung des Naturgesetzes. Umso wichtiger ist es,  dass wir als Individuen die Last der Probleme schultern, die nun einmal die Schattenseite der ansonsten absolut unproblematischen, notwendigen und freien kapitalistischen Produktionsweise darstellen. Zu diesem Zweck wurde das großartige Konzept des ökologische Fußabdrucks entwickelt. Anstatt, wie kindische Träumer oder blutsaufende Bolschewiken, eine Regulierung der Wirtschaft durch den Staat zu fordern, haben wir dank dem ökologischen Fußabdruck die Möglichkeit, uns zu unserer eigene Schuld an der Klimakrise zu bekennen und mit den Maßnahmen dort anzusetzen, wo es sinnvoll ist: bei uns selbst. Denn während das Schaffen von Konzernen wie BP oder Shell unabänderliche, naturgegebene Tatsache ist, ist das Verhalten des Individuums durch seinen freien Willen formbar. So können wir mit jedem Plastiksackerl, das wir nicht verwenden, ein Septendezilliardstel vom Schaden ausgleichen, den diese Konzerne anrichten. Wir müssen, also jede und jeder Einzelne von uns, damit dieser heilige Zweck des Wirtschaftens weiterhin erfüllt werden und die Kapitalkumulation in ihrer unendlichen Erhabenheit weiterhin die unwürdigen Sterblichen erleuchten kann,  penibelst Haushalt führen über die exakte Menge der Plastikstrohhalme, die wir im Laufe eines Jahres zum Cocktailschlürfen verbrauchen.
 
Doch auch in der Covid-Krise ließe sich ein ähnliches Konzept wie der ökologische Fußabdruck einsetzen und damit jedes Individuum zur Rechenschaft ziehen und Staat und Kapital endlich aus dem großen Dilemma - kann ich es politisch leichter legitimieren, Arbeitskräfte wegsterben zu lassen, oder für einige Monate meine Produktion zu drosseln? - befreien.
Zu diesem Zweck präsentieren wir, Die PARTEI, den Corona-Fußabdruck. Mit ihm kann jede und jeder Einzelne von uns seine persönliche Schuld an der Pandemie berechnen und so unserer Wirtschaft und Regierung die Schmach ersparen, Betriebe vorübergehend schließen zu müssen, um Menschen vor Ansteckung auf dem Arbeitsplatz zu schützen. Denken Sie daran: Alle 20 Abendessen bei Freunden, an denen sie NICHT teilnehmen, gleichen einen Arbeitstag einer durchschnittlichen Lohnarbeiterin aus!
 

 

Wie viele andere Haushalte besuchen sie regelmäßig?

Gehören sie zur Risikogruppe?

Ich bin...

Welches Verkehrsmittel benutzen sie?

Kennen sie Menschen außerhalb ihres Arbeitsumfelds?

Wohnen sie in einem ÖVP geführten Bundesland?

Mit wie vielen Kollegen teilen sie ihr Homeoffice?

Halten sie beim Duelieren den nötigen Sicherheitsabstand?

Wie gut schützen sie sich?

Sind sie kulturschaffend?

Wen würden sie wählen?